Betreff: BDR-"Amtliche" vom 1.2.2008

 

Sehr geehrte Damen und Herren des BDR,

mit Verwunderung habe ich Ihren Eintrag in den "Amtlichen" vom 1.2.2008 gelesen. In dieser geben Sie die Startsperre des am 14.10.2007 positiv auf Cathin getesteten Sportlers Sven Bauer bekannt.

Herr Bauer hat in den Jahren 2004 - 2007 immerhin 28 Siege (lt. rad-net-Rangliste) eingefahren. Dies zeugt zweifelsohne von einer unvergleichlichen Akribie in seinen Trainingsleistungen - sowohl quantitativer als auch qualitativer Art.

Die ihm anscheinend verordnete Medikamentation - Cathin ist ein Appetitzügler (ich möchte ihm den Sportbetrug mittels dieses rezeptpflichtigen Stimulantiums ausdrücklich nicht unterstellen!) - ist eben beschriebener Professionalität offensichtlich vorenthalten worden. Auch ein solches Vergehen gehört bestraft. Angemessen bestraft!

Sehr bedenklich stimmt mich der Vergleich zu folgendem "Tatbestand": 21 Radsportler sind aufgrund unentschuldigter Abwesenheit beim am 1.9.2007 ausgetragenen Radrennen in Dortmund für 2 Wochen vom Rennbetrieb ausgesetzt worden. Hier war jedoch niemand so gnädig, die Sperre in die Winterzeit zu legen (Beginn: 25.3.2008). Unter dem Strich ist Herr Bauer lediglich eine Woche länger außer Gefecht, da er seine Sperre außerhalb jeglichen Rennbetriebs absitzt.

Eine Anpassung von Herrn Bauers Sperre ist hinsichtlich a) Länge; und b) Beginn sehr zu empfehlen!

Sehr geehrter Herr Scharping, ich habe es mir erlaubt, Ihnen eine Kopie dieses Schreibens zukommen zu lassen. Um die Dopingproblematik im Sektor Vertragssport werden Sie bestens Bescheid wissen. Es sei Ihnen gesagt, dass erwähnte Problematik im Amateursport ausgeprägter ist als Sie vielleicht zu denken wagen. Durch ein solches Urteil, das nun wirklich nicht abschreckend ist, wird definitiv zu weiteren Vergehen ermuntert!

Insgesamt reiht sich die Botschaft dieser Nachricht, sehr geehrte Damen und Herren, sehr gut in das jecke Treiben der Karnevalszeit ein.
Und wenn es nicht so traurig wäre, so bliebe mir das Lachen im Halse stecken.

Mit freundlichem Gruß,
Ihr Karsten Keunecke